Der erste Schultag, für jedes Kind ein aufregender Tag. Mit Schultüte, Ranzen, Schiefertafel und Griffelbox ging es in die Schule. Natürlich trugen die Mädchen eine Schürze. Richtig schick gemacht, kamen sie hier bei mir am alten Trafoturm vorbei.
Lange vor mir, gab es in Holsen eine Schule. Hier die Mädchenschule, die wurde gebaut weil das alte Schulgebäude zu klein geworden war. Das im Jahre 1896 errichtete Schulgebäude ist heute eine Begegnungsstätte. Die für die drei Ortsteile erstmalig 1802 errichtete Volksschule hat, mit einigen baulichen Veränderungen bzw. Erweiterungen, bis zur Schulreform 1969 bestanden. (Quelle Heimatverein Holsen-Schwelle-Winkhausen)
Auszug aus dem Buch: Salzkotten und seine Stadtgeschichte.
Und hinter der großen Hecke verbirgt sich Lehrers Garten.
Lehrer Theodor Thegetoff bei einem Ausflug am Möhnesee. Er war viele Jahre Lehrer in Holsen. Er wohnte in dem Lehrerhaus gleich bei der Schule.
Anfangs gibt es in jedem Klassenzimmer einen Kanonenofen. Später dann eine Zentralheizung.
In den Wintermonaten wurde auf dem Schulhof oft ein großer Schneemann oder auch mal ein Buddha aus Schnee gebaut. Bei Frost sorgte Lehrer Yonik für eine astreine Eisbahn indem er eimerweise Wasser auf den Schulhof kippte. Eine riesen Gaudi für alle Kinder. Ich höre sie heute noch freudig quieken. Und wie schnell sie dann auf einmal zur Schule kommen konnten.
Ein ganz besonderer Tag 21. Dezember: Der Tag des Thomas-Esel
Am 21. Dezember ist in unseren Breiten astronomischer bzw. kalendarischer Winteranfang. Es ist der Tag der Wintersonnenwende, mit der längsten Nacht und dem kürzesten Tag des Jahres. Ab diesem Zeitpunkt werden die Tage langsam wieder länger. Am 21. Dezember beginnen auch die Rauhnächte. Den Tagen um die Weihnachtstage, beginnend mit dem Thomastag und endend mit dem Tag der Heiligen Drei Könige, werden besondere Bedeutung zugemessen. Nach dem Volksglauben zogen in dieser Zeit die stürmischen Mächte der Mitwinterzeit herum und trieben in wilder Jagd ihr Unwesen. Darauf geht auch der Aberglaube zurück in dieser Zeit keine Wäsche zu waschen, da es Unglück bringen würde.
Am 21. Dezember ist auch der Gedenktag des Apostels Thomas. Thomas ist der Jünger Jesu, der auch als Zweifler bekannt ist. Auch mit diesem Tag sind Bauern- und Wetterregeln und viel Brauchtum verbunden.
In Teilen Westfalens wird – oder heute kann man eher sagen: wurde – an diesem Tag der Thomas-Esel gekürt. Derjenige in der Familie, der als letzter aufsteht, also der Langschläfer, gilt als Thomas-Esel und wird mit Gelächter und Spott bedacht. Teilweise findet sich an seinem Frühstücksplatz dann Heu oder Hafer. Diesen „Ehrentitel“ behielt man dann einige Tage. Nur meistens verschlief gerade an diesem Tag nicht der bekannte Langschläfer der Familie. Ebenso wurde derjenige als Thomas-Esel abgestraft, der zur spät zur Schule kam. Er wurde nämlich am großen Eingangstor mit einem Bund Stroh empfangen und mit lauten IA begrüßt. Quelle: wir sind Geschichte
Im Sommer spielen die Kinder Gummitwist, Hüpfkasten, Fangen und Verstecken.
Wandertag. Im Sommer gab es oft Wandertage. Dabei ging es in die Mantinghauser Berge, nach Geseke oder nach Boke. So ein Wandertag war immer sehr spontan, er wurde vorher nicht angekündigt. Ging es morgens noch singend und pfeifend los, so waren am Nachmittag bei der Rückkehr die Füße schwer, der Mund trocken.
Ein schattiges Plätzchen für eine kurze Rast.
Wandertag Richtung Geseke. (Hustede)
Im Schulgebäude gab es neben der Pausenhalle zwei Klassenräume. In einem Raum waren die Schüler der Klassen 1-4, im anderen Raum die Schüler der Klassen 5 – 8.
Gruppenbild mit Lehrer Jonik.
Abschlussfahrt nach Hardehausen.
Lehrer Jonik als Hahn im Korb.
Seit 1969 gehen die Kinder nach Verlar zur Grundschule. Die weiterführenden Schulen sind in Geseke und Salzkotten. Sie fahren mit dem Bus dorthin. Das freut mich besonders, da eine Bushaltestelle hier bei mir am alten Trafoturm ist.
Und eins kann ich euch sagen, die Kinder sind damals wie heute aufgeregt, freudig, traurig, da hat sich nicht viel geändert. Noch immer gibt es doofe und tolle Lehrer, Lieblingsfächer, viel zu viel Hausaufgaben. Außer vielleicht, dass es keine kaputten Schiefertafeln mehr gibt, keine ausgelaufenen Schwammdosen und nicht mehr die schönen, bunten, gehäkelten Tafellappen, die aus dem Tornister baumelten.