Das Jahr ist noch jung. Keller und Vorratsräume gefüllt. Die Kornbühne randvoll mit feinem, duftenden Korn. Der Tannenbaum ist abgeschmückt, das Lametta ordentlich zusammengelegt, die Christbaumkugeln in Kartons verpackt. Draußen ist es kalt und so ist der schönste Platz in dieser Zeit die Wohnküche bei dem warmen Ofen. Zeit um den Text für das Theaterstück zu lernen.
Wenn ich die Ohren spitze, dann höre ich das frohe Gelächter von nebenan. Im Gasthof Gutland gibt es eine Bühne, einen Saal. Dort werden die einstudierten Stücke dem begeisterten Publikum präsentiert. Alle sind sich einig, in Hollywood kann es nicht besser sein.
Die Schauspieler leisten großartiges. Mit wenigen Mitteln zaubern sie die tollsten Kostüme und Requisiten. Das große Bühnenbild malt ein unbekannter Künstler, der auf der Durchreise ist. Als Lohn erhält er Kost und Logie.
Wenn kein Theater gespielt wird, dann wird das Tanzbein im dem Saal geschwungen. Die jungen Burschen putzen sich mächtig raus. Die jungen Damen ebenso. So manche Liebelei hat dort oben ihren Anfang genommen. Ganz besonders kribbelt es mir noch heute bei dem Gedanken an all die Paare, die nach dem Tanzkurs noch einen kleinen Stopp bei mir machten und sich eng umschlungen in den Armen lagen.
Wenn man in Mantinghausen ist, wenn es ganz still und leise ist, dann kann man es hören, den Applaus des Publikums beim Theaterspiel.